Anbau und Verarbeitung von Baumwolle

Hallo liebe Leser,

wir tragen sie jeden Tag und fühlen uns sehr wohl darin: Die Baumwolle. Sie ist die am häufigsten verwendete Naturfaser bei Kleidung. Wir möchten Ihnen hier einen kleinen Einblick in den Anbau und in die Verarbeitung von Baumwolle geben.

Baumwolle ist eine pflanzliche Faser, die aus dem Samen der Baumwollpflanze gewonnen wird. Die Baumwollpflanze gehört zur Familie der Malvengewächse und ist eine der wichtigsten Naturfasern der Erde. Sie wird auf fast allen Kontinenten, vor allem in der Volksrepublik China, USA, Ägypten, Indien und Peru angebaut. Die Baumwolle benötigt ein tropisches bis subtropisches Klima.

Heute werden Baumwollpflanzen verwendet, die durch Züchtung mehr und längere Fasern produzieren als die Wildpflanze. Genveränderte Baumwollpflanzen erleichtern den Bauern die Schädlings- und Unkrautbekämpfung. Einige Baumwollbauern setzen auf ökologischen Anbau, so dass es heute auch Bio-Baumwollprodukte auf dem Markt gibt.

Die Baumwolle wird von Hand oder mit Maschinen gepflückt und zu großen Ballen zusammengepresst. In der Entkörnungsmaschine trennen Stahlkämme die Baumwollfasern von den Kapselresten. Danach werden sie in der Spinnerei zerpflückt und nochmals gereinigt. In der Kardiermaschine werden die einzelnen Fasern geordnet, zusammengefasst und zu Garn versponnen.

Je reiner, fester und weißer die Baumwolle ist, desto hochwertiger ist sie.

Die Nachfrage nach Baumwolle ist seit Jahrhunderten kontinuierlich gewachsen, da sich Textilien aus Baumwollgewebe allgemeiner Beliebtheit erfreuen. Baumwolle ist auf der Haut angenehm weich und scheuert nicht. Darüber hinaus kann die Baumwolle bis zu 10 % gedehnt werden und bietet damit eine optimale Passform und guten Sitz.

Um die Eigenschaften der Baumwollfasern noch zu verbessern und den verschiedenen Einsatzgebieten anzupassen wird Baumwolle mit unterschiedlichen Techniken veredelt.

Hier einige Beispiele:

· Die mercerisisierte Baumwolle wurde unter Spannung mit 30%iger Natronlauge behandelt um Waschbarkeit, Festigkeit, Farbaufnahmevermögen und Glanz zu verbessern.

· Transparentieren: die Baumwolle wird mit Natronlauge und Schwefelsäure behandelt und dadurch transparent.

· Knitterarmausrüstung (bügelarm): durch überdrehte Zwirne, der Einlagerung von Kunstharzen im Gewebe und der Beimischung von Synthetikfasern wird erreicht, dass der Stoff extrem pflegeleicht ist.

Aus diesen Garntypen werden in nachfolgenden Fertigungsstufen die verschiedenen Gewebe erzeugt, welche wir heutzutage kennen und verwenden. Denen werden wir uns im nächsten Beitrag zuwenden.